Anno Online
Anno Online Test: Überzeugender Auftritt des Browserspiels zur Anno-Reihe
Eigentlich ganz einfach: Aus Bauern werden Handwerker, die steigen wiederum zu Kaufmännern auf. Und einige der reichsten Einwohner werden irgendwann sogar zu Adligen. Dann noch schnell den Kaiserdom hingeklatscht und fertig ist Anno free-to-play. Von wegen! Dass sich hinter dem Browsergame Anno Online doch mehr verbirgt als der Weg vom einfachen Mann zum Pfeffersack, wird nicht nur beim Avatargenerator klar, der für ein Strategiespiel überraschend detailreich ausfällt.
Nachdem wir in der geschlossenen Betatestphase ordentlich angefixt wurden, haben wir es uns nicht nehmen lassen, auch in der aktuellen Open Beta Segel zu setzen und die rosarote Brille auf dem Weg über Bord zu schmeißen. Ein eigenes Handelsimperium ist das Ziel. Die tausenden Untertanen, die von unseren Schiffe mittlerweile zu Reichtum und Wohlstand geführt wurden, verraten uns schon mal: Irgendwas muss bislang ganz gut gelaufen sein.
So dumm sind wir nun auch wieder nicht …
Ein Hoch auf die Effizienz!
Dank Schiffbau und der Kolonisation weiterer Inseln kommt im Spielverlauf dann noch eine weitere Organisationsebene hinzu. Auf unserer großen Startinsel beispielsweise lassen sich nur Äpfel und Getreide ziehen. Das reicht auch, um Bauern und Handwerker zufrieden zu stellen. Kaufleute lassen sich damit nicht abspeisen, sie wollen darüber hinaus Produkte wie Bier, Bücher und Kleidung aus Leder. Und die dafür nötigen Hanfpflanzen oder Kräuter wachsen bei uns nicht. Wir brauchen eine Flotte.
Hinaus in die weite Welt!
Keine Gegner weit und breit
Anders herum betrachtet hat das aktuelle Einsiedlerdasein auch etwas Positives: Niemand kann uns angreifen, während wir offline sind. Unsere Einwohner, die Flotte und die hergestellten Produkte sind vor feindlichen Übergriffen garantiert sicher.
Für Detailverliebte und Überblicker
Dennoch liegt der Schwerpunkt eindeutig nicht auf grafischen Finessen, sondern darin, den Überblick zu wahren. Die bereits erwähnte, feste Perspektive mit der isometrischen Ansicht von schräg oben ist ein gutes Beispiel dafür.
Wirklich free-to-play
Schiffe sofort startklar | Das stundenlange Zusammenzimmern über einzelne Bauteile entfällt beim Schiffskauf mit Rubinen. |
Verborgene Inselteile freischalten | Mittels Rubinen können wir unerforschte Gebiete erkunden, ohne das dafür vorgesehene Level zu erreichen oder die benötigten Waren liefern zu müssen. Auch die Wartezeit (in späteren Stufen oft mehrere Tage) entfällt. |
Inselplätze freischalten | Wir brauchen nicht warten, bis sich die vorausgesetzte Anzahl an Kaufleuten/Adligen bei uns niedergelassen hat und können viel früher mit der Besiedlung neuer Eilande beginnen. |
Ausbaustufen sofort erwerben | Mehrere Schlüsselgebäude wie Markthäuser, Kontor und Schatzkammer lassen sich über Rubine umgehend erweitern. Das sonst eigentlich nötige Spielerlevel entfällt hierbei. |
Und sonst noch?
Auch das ultimative Spielziel bleibt nach wie vor in Sicht: der Kaiserdom. Aktuell ist das gigantische Bauprojekt noch nicht im Spiel, Blue Byte hat aber bereits erste Infos dazu vorgestellt. Dieses Bauwerk kann nur gemeinsam mit anderen Anno-Spielern errichtet werden, da wir allein nicht sämtliche Waren produzieren können. Egal wie viele Inseln wir letztendlich in Besitz nehmen, ohne Zusammenarbeit und intensiven Handel wird uns der Dom in finaler Stufe verwehrt bleiben.
Anno Online Bewertung
- Gelungene Aufbau- und Wirtschaftssimulation …
- Detailreiche Grafik …
- Hohe Langzeitmotivation …
- Ausgewogenes Free-to-Play-Modell
- … mit einem restriktiven Einstieg
- … mit noch wenig Animation
- … doch noch wenig Interaktionsmöglichkeiten
- Grafik: 88 von 100
- Sound: 90 von 100
- Abwechslung/Spielspaß: 95 von 100
- Einstieg: 85 von 100
- Handling/Gameplay: 93 von 100
- Originalität: 90 von 100
Dabei hat Blue Byte mit den Abenteuern in Die Siedler Online bereits gezeigt, wie kooperatives Zusammenspiel auch im Anno-Browsergame aussehen könnte. Ob’s so kommt, liegt auch in der Hand der Community, die über die interaktiven Funktionen mitentscheidet. Handeln geht ja bereits, Gildenorganisation und gegenseitiges Unterstützen werden in den nächsten Monaten möglich sein. Ich jedenfalls bleibe bis zum Kaiserdom. Wenn dann noch der Einstieg mehr Freiheiten zulässt und weitere Animationen die detailreiche Grafik zusätzlich bereichern, wird aus meiner Faszination Begeisterung.